18. Januar 2013
Gleicher Ort, gleiche Uhrzeit, gleiche Besetzung.
Um Waffengleichheit herzustellen wurde mir gleich zu Beginn eine Erklärung vorgelegt, dass ich die Bauverwaltung
von ihrer Schweigepflicht entbinde. Im Rahmen der größtmöglichen Transparenz stimme ich dem zu, da ich mir
ohnehin die Frage stelle, weshalb so oft Geheimniskrämerei betrieben wird. So hat Balingen nun sein Bahnileaks.
Schon Goethe hat mit seiner Formulierung “Da steh ich nun ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor” den Nagel
auf den Kopf getroffen. Nach drei Stunden mit der gleichen Besetzung hat sich keine Klärung gezeigt
Die Fragen, die sich nach dem Termin vom 11. Januar autgetan haben wurden nicht beantwortet.
Hier die Fragen noch mal zur Verdeutlichung.
Weshalb kommt man jetzt auf die Idee den Wert des Vorplatzes so weit runter zu rechnen, dass man mittels einer
Widmung dann den Platz zum Nulltarif erhält?
Weshalb zahlt man für den Erwerb des Ankers (Bahnhofstr. 19) 325.000€ (die Höhe der Kaufsumme habe ich über
den Vorbesitzer erfahren) für etwas mehr als 400m² und kommt bei der annähernd doppelten Grundfläche vor dem
Bahnhof auf einen Quadratmeterpreis, der nicht einmal einem Zehntel dieses Preises entspricht?
Welchen Sinn sollte es für mich machen weiter Eigentümer eines Platzes zu bleiben an dessen Gestaltung ich in
keinster Weise mitreden kann?
Die Stadt will in einem nächsten Schritt für den Bahnhofsbereich einen Bebauungsplan erstellen. In diesem ist der
Bahnhof als Baukörper enthalten. Im Sanierungsplan aber nicht.
Welche logische Begründung gibt es für diese Diskrepanz?
Man zeigt sich verwundert, dass ich das großzügige Angebot der Widmung des Platzes an die Stadt nicht annehmen
will.
Ein neuer Vorschlag wird aufs Trapez gebracht.
“Sie behalten den Platz und erklären uns irgendwann einmal, was Sie damit beabsichtigen. Wir werden für die
Gestaltung des Bahnhofsbereiches einen Wettbewerb ausschreiben und bei der Planung den Bereich außen vor
lassen.” sinngemäß E.S.
Auf meine Rückfrage, dass es doch wohl schlechterdings nicht sein kann, dass man die schlechtest mögliche
Lösung in Erwägung zieht, die niemand will kommt dann die Bemerkung: “Wenn Sie den Platz in der
vorgeschlagenen Weise widmen, sieht das natürlich ganz anders aus. Dann können wir noch wie vorgesehen im Mai
einen Gestaltungswettbewerb in die Wege leiten.”
Wie war das doch gleich noch im Deutschunterricht zum Thema Tragödie: “Egal wie sich der Held entscheidet, es
führt in seinen Untergang.”
Wenn ich das Angebot mit der Widmung nicht annehme kommt auch die Planung nicht in die Gänge. Natürlich wird
immer die Entscheidung des Gemeinderates hierfür Gelder einzustellen maßgeblich dafür verantwortlich sein, ob
dies noch 5, oder 10 Jahre dauern wird. Es wird doch jedem klar, dass spätestens 2023 zur kleinen
Landesgartenschau das Eingangstor zur Stadt für die mit Öffentlichen Verkehrsmitteln anreisenden Besucher fertig
sein sollte.
Nehme ich das Angebot an bezahle ich aus meiner Tasche Zins und Tilgung für ein Areal, das so öffentlich ist, wie
der Marktplatz.
Ich habe mir die Frage verkniffen, ob dieser dann vielleicht als Gegenleistung mal nach mir benannt wird.
So wird mir am Schluss erklärt, dass die Sanierungsrechtliche Genehmigung (wenn sie erteilt werden kann)
vorausssichtlich in einer Gemeinderatssitzung Ende Februar zur Entscheidung anstehen.
Wenn ich mich anders entscheide kann ich gerne auf dem kürzesten Weg auf die Bauverwaltung zukommen.
Liebe Balinger, können Sie sich vorstellen, dass ich meine Zeit lieber darin investiere etwas zu gestalten, als
sinnlose Diskussionen zu führen, bei denen ich genau erkennen kann, dass man mir mit den vorgeschlagenen
Lösungen in keiner Weise entgegenkommt. Aus den Reaktionen der Bevölkerung in den letzten drei Wochen kann
ich entnehmen, dass ich mit dieser Ansicht nicht ganz alleine stehe.
Ich habe schon einmal vor 7 Jahren bei einem Verwaltungsgerichtsverfahren gegen die Bauverwaltung, das ich in
allen Punkten gewonnen habe, die bittere Erfahrung machen müssen. Egal wie es kommt, die Zeche zahle ich als
Bürger immer. Wenn ich verliere etwas mehr und wenn ich gewinne, dann doch immerhin indirekt über meine
Steuern. Und die Unmenge an Lebenszeit, die sinnlos für das Abfassen von Schriftsätzen vergeudet wird wäre lieber
in konkrete Massnahmen geflossen.
Die Chronik
Der Bahnhofsvorplatz, die Zweite
Habe gerade erfahren,
dass mit dem
Werbeträger, der auf
dem Vorplatz steht
monatlich 678€
Werbeeinnahmen
erzielt werden. Da kann
ich mich ja direkt mit
dem Vorschlag, den
Platz zu behalten,
anfreunden. Der zahlt
sich ja quasi von
selbst ab. Ja super!!